德語小說閱讀:沙皇的信使(17)
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2020-10-25 02:18
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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德語小說閱讀:沙皇的信使(17)
Am Abend des 25. August kam Krasnojarsk in Sicht. Die Fahrt von Tomsk bis hierher hatte acht Tage gedauert.
Glücklicherweise war von den Tataren immer noch nichts zu h ren oder zu sehen. Nikolaus hatte vor, sich hier eine neue Stelle als Beamter zu suchen und Michael wollte sich mit Nadja auf den Weg zum Gouverneur machen.
Es war sieben Uhr abends und Michael sa in der Kibitka und versuchte die Eindrücke aufzunehmen, die er ohne seine Augen erfassen konnte.
"Ist die Stadt eingeschlafen?", fragte er schlie lich. "Ich h re überhaupt nichts."
"Und ich sehe nichts", antwortete Nadja. "Kein Licht - nicht einmal Rauch aus den Schornsteinen."
"Sonderbare Stadt, wo die Leute so früh zu Bett gehen", meinte Nikolaus.
In Michael Strogoff stiegen b se Vorahnungen auf. Zehn Minuten sp ter waren sie mitten im Zentrum. Der Ort war ausgestorben. Kein Atemzug dieser sonst so lebendigen Stadt.
Das letzte Telegramm aus dem Kabinett des Zaren vor der Unterbrechung der Funkverbindung hatte die Evakuierung von Krasnojarsk angeordnet. Die russische Regierung wollte ein breites Band Wüste zwischen den Tataren und Irkutsk legen.
"Du lieber Gott", jammerte Nikolaus, "wie soll ich hier eine Arbeit finden?"
"Sie werden mit uns nach Irkutsk fahren müssen, mein lieber Freund", redete ihm Nadja gut zu.
Sie betraten ein leeres Haus und schlugen dort ihr Nachtlager auf. Am folgenden Tag, dem 26. August fuhr die Kibitka durch eine Birkenallee hinunter zum Ufer des Flusses Jenissei.
Michael Strogoff macht sich Sorgen. Wie sollte man über den Fluss kommen? Sicherlich hatte man keine F hre und kein Boot für die Tataren zurückgelassen.
"Ihr müsst genau hinsehen", wies er Nadja und Nikolaus an. "Die Ufer hinauf und hinunter, so weit ihr k nnt. Irgendein Boot und sei es ein Kanu aus einer Baumrinde."
Aber nirgendwo war etwas zu sehen. Das überqueren des Flusses schien unm glich zu sein. Sie gaben nicht auf, und suchten weiter. Da stie Michael auf weiche, l ngliche Gegenst nde und rief nach Nikolaus und Nadja.
"Was ist das hier?"
"Das sind Schl uche", stelle Nikolaus fest. "Sechs mit Kumyss gefüllte Schl uche. Die k nnen wir als Proviant gut gebrauchen."
Kumyss ist ein aus Stuten- und Kamelmilch zubereitetes Getr nk. Nikolaus freute sich über die Erweiterung seines Speisezettels.
"Einen nehmen wir mit, die anderen leeren wir aus und füllen sie mit Luft. Sie werden unsere Kibitka über den Jenissei tragen", ordnete Michael an.
Zwei der Schl uche wurden dem Pferd umgebunden, zwei weitere zwischen Sitzkasten und R der geflochten. Die Arbeit war bald getan. Das Ufer hier war ziemlich flach. So zog das Pferd die schwimmende Kutsche ganz leicht ins Wasser und bald glitten Pferd, Wagen und Passagiere dahin. Der Hund Serko schwamm lustig bellend nebenher.
So h tte man den Jenissei ohne besondere Schwierigkeiten überqueren k nnen, wenn die Str mung gleichm ig geblieben w re. Unglücklicherweise jedoch gingen auf dem sch umenden Wasser verschiedene Wirbel ineinander über.
Die Kibitka fing auf einmal an, sich zu drehen. Das Pferd konnte kaum den Kopf über Wasser halten und lief Gefahr im Strudel zu ersticken. Auch Serko klammerte sich an die Kibitka. Michel Strogoff spürte genau, was vorging. Er sprach kein Wort.
Auch Nadja schwieg. Sie krallte sich ins Gest nge des Wagendaches, um nicht ins Wasser zu fallen.
Da warf Michael pl tzlich seine Kleider ab und stürzte sich in den Fluss. Mit eiserner Faust griff er dem halb wild gewordenen Pferd in die Zügel und riss es so kraftvoll an sich, dass es sich aus dem Sog herausstrampeln konnte.
Die Kibitka entferne sich rasch der todbringenden Stelle.
"Bravo!", rief Nikolaus.
Den breiten Flussarm hatten sie nun geschafft und kamen auf einer Insel an Land. Dort fuhren sie unter prachtvollen Birken quer über die Insel zum schmaleren Arm des Jenissei. Hier war es leichter überzusetzen. Vor allem gab es keine Wirbel und Strudel.
Als sie den Strom endgültig überquert hatten, meinte der Kurier des Zaren: "Für uns war es schon schwierig genug, ich bin sicher, für die Tataren ist es ziemlich unm glich!"
Jetzt konnte er endlich glauben, dass die Stra e bis Irkutsk frei ist. Sicher hatte er die bei Tomsk aufgehaltenen Soldaten weit überholt. Zum ersten Mal seit der üblen Begegnung mit Iwan Ogareff in Omsk fühlte sich der Kurier des Zaren etwas erleichtert und durfte hoffen, dass er sein Ziel erreichte.
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