德語小故事:Das Hochzeitsfest des kleinen Volkes
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2020-06-10 23:58
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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摘要:
德語小故事:Das Hochzeitsfest des kleinen Volkes
Lange ist es her, dass man sie zuletzt sah. Heute erinnern sich wohl nur
noch die wirklichen alten Leute an die Menschen vom kleinen Volk, die einst auf
der Eilenburg in Sachsen lebten. Sie waren so klein, dass sie durch jedes
Schlüsselloch und durch jedes Nadel?hr passten.
Eines Tages beschloss das kleine Volk auf der Eilenburg ein gro?es
Hochzeitsfest zu feiern. In der Nacht zogen also alle M?nner, Frauen und Kinder
durch das Schlüsselloch und die Fensterritzen in den gro?en Saal des Schlosses
ein. Sie hüpften und sprangen wie kleine Erbsen auf dem Boden herum und bemühten
sich erst gar nicht darum, leise zu sein.
Natürlich blieb genau deshalb das Treiben der kleinen Gesellen auch nicht
unentdeckt. Von dem Hüpfen und Springen war der alte Graf, der sein Bett in
jenem gro?en Saal stehen hatte, geweckt. Er wunderte sich sehr über das kleine
Volk, dem er bislang auf seiner Burg noch nie begegnet war.
Doch für gro?e Verwunderung blieb dem Grafen keine Zeit. Einer der kleinen
M?nner, der sich festlich herausgeputzt hatte, trat auf den Grafen zu und lud
ihn sogleich ein, an dem Hochzeitsfest teilzunehmen. Allerdings knüpfte der
kleine Kerl eine Bedingung an seine Einladung. ?Verehrter Graf“, sagte er, ?nur
Ihr alleine dürft an diesem Fest teilnehmen, niemand sonst aus Eurem Haus. Kein
Gesinde, kein Verwandter. Niemand au?er Euch darf einen Blick auf uns
werfen.“
Der Graf antwortete freundlich: ?Gerne nehme ich eure Einladung zu diesem
Fest an. Immerhin habt ihr mich ja aus dem Schlaf gerissen, was sollte ich sonst
wohl zu dieser vorgerückten Stunde tun?!“ Gleich darauf wurde dem alten Grafen
eine kleine Frau vorgestellt, die er gerne auf die Tanzfl?che geleitete.
Natürlich hatte der gro?e Graf Probleme, die kleine Frau beim Tanzen nicht zu
verlieren, da sie leicht wie eine Feder war und sich wie ein kleiner Wirbelwind
im Kreise drehte. Er selbst war bald schon au?er Atem.
Mitten im Tanze aber erstarrte pl?tzlich die kleine Gesellschaft in der
Bewegung. Die Musik h?rt abrupt zu spielen auf und alle M?nner, Frauen und
Kinder des kleinen Volkes eilten in Mausl?cher, zu Türspalten und
Schlüssell?chern hin. Nur das Brautpaar, einige Herolde und T?nzer blieben an
ihrem Platz und richteten schlie?lich ihren Blick zur Decke des gro?en
Saales.
Und dort sahen sie das Gesicht der alten Gr?fin, die belustig das Treiben
im Saal von einer Balustrade aus verfolgte und sich schlie?lich h?hnisch vor dem
alten Grafen verneigte. Kaum war das geschehen, trat der kleine Mann zum Grafen,
der die Einladung zum Hochzeitsfest überbracht hatte, und sprach: ?Wir danken
dir herzlich für die Gastfreundschaft, die du uns hier im Schloss gew?hrt hast.
Nur leider ist es so, dass uns ein weiteres menschliches Auge erblickt hat. So
wurde unsere Hochzeit gest?rt, was sehr schade ist. Und weil alles so gekommen
ist wegen eurer Frau, so soll es in eurer Familie fortan nie mehr als sieben
M?nner mit dem Namen Eilenburg zur gleichen Zeit geben!“ Sagte es und verschwand
für immer von der Burg.
Bis heute aber ist es tats?chlich so, dass es nie mehr als sieben m?nnliche
Nachkommen gleichzeitig in der Familie Eilenburg gibt. Die Verwünschung h?lt an,
denn kaum ist der siebte Eilenburger Sohn geboren, stirbt einer seiner noch
lebenden sechs m?nnlichen Anverwandten. Und niemand wei?, ob und wann sich
dieser Fluch aufheben wird…